Viele Gartenbesitzer können vor allem im Sommer und im Spätsommer beobachten, dass sich dann viele Wespen auf den Kirschlorbeer-Blättern befinden. Sie lassen sich gerne auf den Blättern nieder, sie krabbeln suchend herum und fliegen dann auch wieder schnell weiter. Wespen im Kirschlorbeer: was nun?. Warum werden Wespen von einem Kirschlorbeer angelockt?
Wespen werden magisch angezogen, wenn es Pflanzen- oder Blütenteile gibt, die süß schmecken. Wenn Wespen nämlich ihren Nachwuchs aufziehen, dann brauchen sie Kohlenhydrate, die ihnen viel Energie geben. Süße Nahrungsquellen sind dann ideal, vor allem wenn sie leicht zu erreichen sind. Aber was ist an einem Kirschlorbeer süß? Erfahren Sie mehr über den Kirschlorbeer als Steckbrief, wenn Ihr Garten lebendiger werden soll.
Der Kirschlorbeer besitzt Nektardrüsen, die eine konzentrierte Zuckerlösung absondern, die ein magisches Magnet für Wespen, Bienen und andere Insekten sind, die von diesem Nektar nicht genug bekommen können. Dieser süße Nektar besteht aus Fructose, Glucose, Saccharose und aus anderen Aromastoffen und Mineralstoffen, die für die Insekten in unserem Garten eine ausgesprochen wichtige Nahrungsquelle darstellen, die den Insekten Energie und Kraft geben, um ihre Nahrungssuche fortzusetzen. Interessant ist, dass diese Zucker-Konzentration im Pflanzensaft von den Klima-Bedingungen und von der Bodenbeschaffenheit abhängen. Deshalb gibt es Kirschlorbeer-Hecken, für die sich im Sommer oder Spätsommer keine einzige Wespe interessiert. Andere Kirschlorbeer-Hecken haben hingegen eine ganz besonders große Anziehungskraft auf Insekten. Um noch mehr Insekten in Ihren Garten zu locken, können Sie auch andere Pflanzen mit einem Kirschlorbeer kombinieren.
Wespen halten Schädlinge fern
Wespen werden also von dem süßen Pflanzensaft eines Kirschlorbeers angelockt. Es gibt natürlich auch unterschiedliche Varianten des Kirschlorbeers, damit Ihr Garten noch abwechslungsreicher werden kann. Dies hat dann auch den Vorteil, dass Wespen schnell von Schädlingen in einer Pflanze angelockt werden, die ebenfalls einen süßlichen Duft erzeugen. Man kann hier beispielsweise an die Blattlaus denken. Wespen trinken nämlich die süßen Ausscheidungen von Blattläusen ausgesprochen gerne. Dieser sogenannte Honigtau besteht nämlich fast nur aus Zucker und Wespen lieben Zucker!
Blattläuse können Ihre wunderbare, immergrüne Kirschlorbeer-Hecke innerhalb von Tagen angreifen und das immergrüne Gehölz massiv schädigen. Unter günstigen Bedingungen kann sich dieses Ungeziefer auch schlagartig vermehren und sich dann massenhaft verbreiten. Diese Blattläuse sitzen dann auf den Trieben oder sie besiedeln ganze Blätter und sie überziehen diese Pflanzenteile dann mit diesem sogenannten Honigtau, also mit ihren Ausscheidungen. Die Folgen sind gravierend: dieser klebrige Honigtau verstopft nämlich die Poren der Kirschlorbeer-Blätter, die sich dann zusammenrollen und später absterben. Die Wespen sorgen also dafür, dass die Poren der Kirschlorbeer-Blätter wieder von diesem Honigtau befreit werden. Sie sind also richtige Helfer in der Not! Eine andere wirkungsvolle Bekämpfungsmethode ist das Abspritzen der befallen Pflanzenteile mit einem scharfen Wasserstrahl. Sie können einen Kirschlorbeer aber auch mit Seifenlauge oder Kernseife besprühen. Viel widerstandsfähiger kann ein Kirschlorbeer übrigens werden, wenn Sie ihn düngen.
Außerdem bevorzugen Wespen, um im dichten Laub ihre Nester zu bauen. Kirschlorbeer-Hecken sind dann ideal, denn die immergrünen Blätter und die stark verzweigten Äste bieten besonders viel Schutz. Weil unsere Insekten wichtig sind, sollten Sie Wespen-Nester nur dann von einem Experten vorsichtig entfernen lassen, wenn es wirklich notwendig ist.